Essen
Die spanische Küche ist sehr reichhaltig und vielseitig, genau wie das Land selbst. Wie eigentlich alle Südländer lieben die Spanier das Kochen und gemeinsame Essen. Sie zelebrieren es stundenlang mit Freunden und Verwandten. Essen bedeutet Lebensfreude und gehört zur Kultur. Spürbar ist dies in den Tapasbars: Freunde treffen sich, um bei vielen kleine Häppchen ausgelassen zu erzählen.
Viele der kulinarischen Spezialitäten aus Spanien haben ihren Ursprung in der klassischen Bauernküche. Regional unterscheidet sich die Küche stark. Grundsätzlich gilt: im Landesinnern wird eher Fleisch serviert, während die Küstenbewohner viel Fisch und Meeresfrüchte essen.
Das bekannteste Gericht ist wohl die Paella: aus Reis mit Safran, Gemüse, Fisch oder Fleisch entsteht ein leckeres Mahl, dass die Spanier aber nur zum Mittag oder Nachmittag verzehren, da es spät abends schwer im Magen liegt. Denn die Spanier essen erst ab 22 Uhr zu Abend.
Ebenfalls international bekannt sind die spanischen Tortillas. Im Vergleich zur mexikanischen Variante fertigen die Spanier sie aus Eiern und Kartoffelscheiben. Dazu können Thunfisch, Champignons oder Knoblauch und Zwiebeln gereicht werden.
Gourmets aus aller Welt lieben den mageren Serrano-Schinken. Auf spanisch Jamon Serrano - erhält er seinen einzigartigen Geschmack, weil er an der Luft getrocknet wird.
Die Wertschätzung der Gastronomie und der traditionellen spanischen Küche haben Spanien auch in der heutigen Zeit einen Platz unter den besten Gastroländern Europas verschafft. Lebensmittel, deren Qualität sprichwörtlich ist, althergebrachte und weise, volkstümliche Traditionen und das Fördern der neuen und hervorragenden Köche haben in den letzten Jahren dem gastronomischen Ansehen Spaniens zu einem der ersten Plätze innerhalb Europas verholfen. Die altertümliche Küche Spaniens wurde aufrecht erhalten und teilweise mit modernen Elementen vermischt, was zu einem großen, internationalen Erfolg geführt hat. Die Herstellung einiger, typischer spanischer Lebensmittel ist durch ideale Beschaffenheiten von Boden oder Klima so einzigartig wie man sie kennt. Aus Spanien kommen hervorragende Meeresfrüchte sowie ausgezeichnete Weine und vieles mehr.
In Spanien finden wir Gebirge, Flachland und Küste, dementsprechend kennt die spanische Gastronomie keine Grenzen. In groben Zügen können sechs gastronomische Gebiete auf der spanischen Halbinsel unterschieden werden.
Der Norden
Der Norden ist eines der gastronomisch reichhaltigsten Gebiete. Die Fische und Meeresfrüchte von Galizien gehören zu den besten der Welt und werden in dieser Gegend hervorragend zubereitet. Da in Galizien noch keine Ausbeutung der Küsten und der Schätze des Meeres statt gefunden hat, ist die Qualität der Meeresfrüchte hier besonders hoch. Die kalten Temperaturen und der rauhe Charakter des Meeres in Nordspanien verleihen den Fischgerichten und Meeresfrüchten einen einzigartigen Charakter.Die baskische Küche ist international bekannt und ihre Rezepte für Kabeljau, wie auf Art Pil-Pil oder auf vizcainische Art und ihre schmackhaften Aale, zählen zu den größten Reizen der spanischen Küche. Die Küche aus dem Baskenland enthält Elemente aus Spanien und Frankreich. Eines der bekannten, regionalen Gerichte ist Pimientos de Gernika, das sind grüne Paprikas aus dem Ort Gernika. Des Weiteren finden Sie neben Fleischgerichten auch Meeresfrüchte auf dem baskischen Speiseplan. Eine Besonderheit ist die Zubereitung von Meeresschnecken und Tintenfischringen.
In Asturien muss man einfach die Fabada, ein einzigartiger Eintopf auf der Grundlage von dicken Bohnen, sowie die Käsesorten dieser Gegend und natürlich den Apfelwein (Sidra) probieren. Generell werden viele Bohnen in Asturien zubereitet und mit Genuß verspeist. Des Weiteren ist die Zubereitung von Lammfleisch und allen Arten von Eintöpfen eine Spezialität der Einwohner Asturiens.
Das Pyrenäengebiet
Das Pyrenäengebiet ist die Gegend der Soßen Chilindrones. Aragonien bietet uns eine Unmenge von Speisen an, die mit dieser schmackhaften Soße zubereitet werden. Rund um die Pyrenäen werden viele Gerichte mit frischer Paprika und Tomaten zubereitet. So gibt es beispielsweise eine Auswahl an Schmorbraten und Schmorgerichten mit diesen Gemüsen. Eine besondere Zubereitungsart des Gemüses ist das Garen in einer Tonschale oder in einer Art Römer Topf.Gerne wird auch viel Zwiebel in der Küche der Pyrenäen verwendet. Eine weitere Besonderheit dieser Gastrozone ist der hervorragenden Schinken von Teruel.
Katalonien
Katalonien ist das Gebiet der Schmorfleischgerichte. Außer diesen typischen Speisen sind auch die guten Wurstwaren, Käsearten und Soßen hervorzuheben, einige sogar mit internationalem Ruf, wie die Alioli-Soße. Diese Soße ist eine Mischung aus Mayonaise und Knoblauchsauce. Eine gern servierte Vorspeise in Katalonien ist das Pan Tumaca. Hier handelt es sich um getoastetes Brot mit einer Mischung aus frischen Tomaten, Basilikum und viel Knoblauch. Ebenfalls Stockfisch wird in Katalonien gern serviert. Es gibt sogar eine Nachspeise, die hier erfunden wurde und den Namen Crema Catalana trägt. Eine leichte Cremespeise, die man je nach Geschmack mit verschiedenen Früchten anrichten kann.Valenzia
Valenzia und seine Umgebung ist die Gegend der Reisgerichte. Zusammen mit der weitberühmten Paella können die Valenzianer ein hervorragendes Reisgericht mit allen Arten von Zutaten wie Fleisch, Huhn, Meeresfrüchten, Gemüse oder Fisch zubereiten. Ähnlich wie die Paella wird auch die traditionelle Fideua zubereitet. Hier wird der Reis von feinen Nudeln ersetzt. Des Weiteren sieht man oft die Spezialität Arroz amb costra oder Arroz al forn auf den Speisekarten der Valenzianischen Restaurants. Diese Gerichte bestehen ebenfalls aus Reis, aber werden im Rohr grattiniert, entweder mit Ei oder Käse. Im Großen und Ganzen können Sie sagen, dass die Küche Valenzias den Reis zur wichtigsten Grundlage gemacht hat. Ausgezeichnet sind auch die Eintöpfe der Gegend um Murcia.Andalusien
Andalusien ist die Gegend der fritierten Speisen. Seine fritierten Fische sind unübertrefflich. Ebenso wie der Gazpacho, eine ausgezeichnete kalte Gemüsesuppe. Das wohl bekannteste Gazpacho wird aus Tomaten gemacht. Dieses frische Gericht ist vor allem für die heißen Sommermonate in Andalusien geeignet. Des Weiteren finden wir gefüllte Artischocken als eine der Spezialitäten der Region Andalusien. Rund um Sevilla und Málaga sind Meeresfrüchte und fritierter Tintenfisch sehr beliebt. In der Andalusischen Küche wird sehr viel Knoblauch verwendet. Diese Gewohnheit wurde wahrscheinlich damals von den Mauren übernommen. Die Andalusischen Süßspeisen beinhalten oft Honig und Mandeln. Des Weiteren ist Andalusien bekannt für luftgetrocknete Schinken und Käsesorten. Der Schinken von Jabugo aus der Provinz Huelva eine wahrhafte Delikatesse. Nicht zu vergessen ist der Sherry, der aus Jerez de la Frontera in Andalusien stammt.Zentralspanien
Das Zentrum ist die Gegend der Braten. Lamm, Kalb, Spanferkel, Zicklein und andere hervorragende Fleischsorten werden hier im Holzkohleofen langsam gebraten und erhalten so einen delikaten Geschmack.Des Weiteren wird in Zentralspanien auch gern Wild gegessen. So gibt es zahlreiche Rezepte für die Zubereitung von Reh, Wildschwein und Rebhuhn.
Gute Schinken- und Käsesorten und die besten Wurstwaren Spaniens vervollständigen das Angebot dieser Gegenden.
Madrid
Madrid, das sehr mit Kastilien verbunden ist, verdient extra genannt zu werden, da es eine Anzahl von für diese Stadt typische Gerichte zu bieten hat. Darunter sind der Cocido, ein sehr reichhaltiger Gemüse- und Fleischeintopf.Der beliebteste Eintopf ist wohl der Cocido Madrileño, der aus Nudeln, Kichererbsen, Fleisch und Gemüse zubereitet wird.
Des Weiteren sind die Kutteln auf Madrider Art (Callos) sehr beliebt in Madrid und ganz Spanien. Ebenso wird in Madrid gern Blutwurst gegessen, wobei man pikante und süße Blutwurst unterscheidet. Außerdem gibt es in Madrid eine Reihe von auserlesenen Süßigkeiten.
Balearen
Ein wichtiges Kapitel der spanischen Küche stellt die Gastronomie der Inseln dar. Die Balearen haben einige berühmte Spezialitäten geschaffen, die in die ganze Welt exportiert werden. Darunter die Mayonnaise, die ursprünglich aus der Stadt Mahon auf Menorca kommt. In Mallorca sind die Ensaimadas, ein leichtes Blätterteiggebäck, und die Sobrasada, eine sehr schmackhafte Wurstart, besonders bekannt. Balearische Spezialitäten: Hier finden Sie Spezialitäten der Balearen, insbesondere von der Insel Mallorca. Neben kulinarischen Leckerbissen, finden Sie alle Weine und typisch mallorquinische Produkte wie Sobrasada, Hierbas, Palo u.v.m. exklusiv bei uns.Kanaren
Die Kanarischen Inseln bieten eine sehr einfallsreiche Küche, mit der sie die Einschränkung der Versorgung, für eine Insel typisch, überwinden wollen. Viele Speisen sind Fischspeisen. Dann ist da noch die bekannte pikante Soße Mojo mit Runzelkartoffeln sowie Kaninchen in Salmorejo Soße und eine Viezahl von köstlichen Käsen. Dei Runzelkartoffeln (papas arrugadas) finden Sie fast in jedem Restaurant wieder, dazu werden grüne und rote Soßen mit viel Knoblauch, Kräutern und Paprika serviert. Ausserdem sind natürlich besonders die auf den Inseln wachsenden tropischen Früchte, wie Bananen, Avocados und Papayas zu nennen. Ein traditionelles Nahrungsmittel, das bereits aus der Zeit der Ureinwohner stammt ist der Gofio. Dieses Mehl aus geröstetem Maiz und Weizen wird gern in Gemüsesuppen gemischt oder mit Honig zu einer Süßspeise verarbeitet. Auf den Kanarischen Inseln ist auch der Wein ein Teil der Gastronomie und der Kultur.Restaurants
Die spanische Küche schlägt sich in einem großen Angebot guter Restaurants nieder. Da in diesem Land die Bewohner die gute Küche lieben, schätzen und gerne kosten, können die spanischen Restaurants alle Ansprüche zufriedenstellen. Sie sind in fünf Kategorien unterteilt, die durch Gabeln gekennzeichnet sind. Fast alle Restaurants schließen an einem Tag in der Woche, meistens Sonntag oder Montag. Sie öffnen und schließen meist später als in anderen Ländern üblich; aber in touristischen Gebieten wird oft früher geöffnet oder es wird sogar durchgehend serviert. Die Speisekarte, auf der alle Gerichte mit ihrem Preis aufgeführt sind, hängt üblicherweise außen am Eingang der Lokale. Sollte dies nicht der Fall sein, können Sie sie verlangen, bevor, man sich an einen Tisch setzt. Wie auch immer, Essen kann in Spanien eine preisgünstige Freude sein. Ein Großteil der spanischen Restaurants nehmen die geläufigsten internationalen Kreditkarten an.Weine
Wein ist im wahrsten Sinne des Wortes das spanische Getränk. Spanien gehört zusammen mit Frankreich und Italien zu den drei grösßen Weinproduzenten der Welt und bietet eine große Vielfalt an Qualitätsweinen, die in über 57 verschiedenen Weinbaugebieten angebaut werden; einige dieser Weine sind tatsächlich außerordentlich. Der Wein der Rioja ist der König unter den spanischen Tafelweinen. Die Winzer, die wissen, dass sie einen der besten Wein der Weit besitzen, schützen eifrig seine Qualität. Strenge offizielle Normen für die Ursprungsbezeichnung machen einen Betrug unmöglich und stärken das Ansehen dieses hervorragenden Rotweins mit seinem unverwechselbaren Aroma und Geschmack. Der Wein von Jerez ist der spanische Wein, der international am bekanntesten ist, dank des jährlichen Exports in eine große Zahl von Ländern.Es gibt fünf verschiedene Arten von diesem andalusischen Wein, die im Ausland alle Sherry (Jerez) genannt werden. Seinen Namen hat er von der Stadt Jerez de la Frontera, wo sich die ersten Weinkellereien niedergelassen haben. Die fünf Arten sind Manzanilla, fino, amontillado, oloroso und dulce, die ersten beiden sind trockene, die folgenden zwei halbtrockene und der letzte süße Jerezweine. Der katalanische Sekt wird in dem Gebiet des Penedes in Katalonien angebaut. Er ist ein hervorragender Schaumwein, dessen sehr gutes Preis/Qualitätsverhältnis erlaubt, dass er dem französischen Champagner auf den anspruchvollsten internationalen Märkten Konkurrenz machen kann.
Bier
Dieses Getränk hat in Spanien kaum Tradition, auch wenn es heute sehr verbreitet ist und eine Menge Brauereien das ganze Land damit versorgen. Das spanische Bier ist sehr billig und hat, außer in Einzelfällen, einen sehr geringen Alkoholgehalt. In Spanien wird das Bier sehr kalt serviert und normalerweise nicht zum Essen getrunken. Es wird oft als Aperitiv getrunken, als Begleitung der hervorragenden Tapas (Häppchen), die in den Bars der meisten Regionen Spaniens angeboten werden.Liköre
Der berühmte spanische Brandy ist der bekannteste der spanischen Liköre, aber nicht der einzige. In Wirklichkeit hat jede spanische Region ihren eigenen Likör. Die galizischen oder ibizenischen Kräuterliköre, der Pacharan, ein Preiselbeerlikör aus Navarra, der Absint der Levante, der andalusische Cazalla und der starke Anislikör aus Chinchön bei Madrid, sind nur einige Beispiele. Besonders beliebt ist der Orujo oder Schnaps, der in einigen Gebieten des Nordens gebrannt wird. Im Allgemeinen findet der Besucher in Spanien Liköre, die sich durch ihr hervorragendes Verhältnis vom Preis zur Qualität auszeichnen.
Zum Schluß noch eine Kuriosität:
Stierhoden - Criadillas
Für neugierige Esser bietet die spanische Küche allerlei Exotisches, wie zum Beispiel Criadillas. Dieser speziellen spanischen Delikatesse „Stierhoden“ wird eine potenzfördernde Wirkung nachgesagt. Diese sind gar nicht so schwer nachzukochen und schnell zuzubereiten.
Zutaten:
- 1 Zitrone
- 1 Tomate Thymian
- Rosmarin
- Salbei
- 1 Baguette
- etwas Öl
Die Stierhoden werden gründlich gereinigt und von der Haut befreit. Man schneidet sie in kleine Stückchen und brät Sie in einer Pfanne mit Öl scharf an. Man gibt Zwiebeln hinzu und brät alles etwa 10 Minuten. Um den Gericht den typischen geschmack zu verleihen werden Knoblauch, Rosmarin, Thymian, Zitronensaft und Salbei hinzugefügt. Schließlich mischt man Tomatenstücke unter und gart sie noch ein paar Minuten mit. Dann ist die Criadilllas servierfertig und kann mit einem frischen Baguette gereicht werden.